KI Neuigkeiten
23 Nov. 2025
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Daten für KI Training deaktivieren: 5 einfache Schritte
Daten für KI Training deaktivieren schützt Privatsphäre und zeigt klare Opt-outs bei Meta Google & Co.
Du willst Daten für KI Training deaktivieren? Dieser Leitfaden erklärt, wie Meta, Google und LinkedIn deine Informationen nutzen – und wo du Opt-out-Schalter findest. In klaren Schritten zeige ich dir, was möglich ist, was nicht, und wie du mit wenigen Klicks Risiken reduzierst.
US-Nutzerinnen und Nutzer fragen sich: Nutzen Tech-Konzerne private Inhalte, um ihre KI zu trainieren? PolitiFact hat anhand der aktuellen Ankündigungen und Richtlinien von Meta, Google und LinkedIn geprüft, was wirklich passiert. Ergebnis: Vieles ist möglich, aber nicht alles ist wahr. Es gibt Stellen, an denen du gezielt steuern kannst, was du freigibst. An anderen Stellen fehlt diese Wahl. Dieser Überblick fasst die Fakten zusammen – verständlich, konkret und mit sofort anwendbaren Schritten.
Was Meta, Google und LinkedIn mit deinen Daten machen
Meta
Meta (Facebook, Instagram, Threads, WhatsApp) führt eine neue Richtlinie ein, die ab 16. Dezember gelten soll. Diese Richtlinie passt Empfehlungen und Anzeigen stärker daran an, wie du mit Meta AI interagierst. Beispiel: Fragst du den Chatbot nach Wandertipps, bekommst du eher Gruppen oder Produkte zum Thema Wandern angezeigt.
Wichtig: Meta nutzt laut eigener Aussage keine privaten Nachrichten in Instagram, WhatsApp oder Messenger, um KI zu trainieren. Öffentliche Inhalte hingegen – also Posts, Kommentare, Reels oder Bildunterschriften, die auf „öffentlich“ stehen – können in Trainingsdaten einfließen. Das gilt sogar für Informationen über Personen ohne Meta-Konto, wenn sie in öffentlichen Beiträgen anderer erwähnt werden (z. B. in einer Bildbeschreibung).
Meta gibt an, sensible Merkmale aus KI-Interaktionen (z. B. Religion, sexuelle Orientierung, ethnische Herkunft) nicht für Anzeigen abzuleiten. Die Sprachfunktion nutzt das Mikrofon nur mit deiner Zustimmung. Ein zentraler Opt-out-Schalter für Meta AI existiert nicht. In WhatsApp lässt sich die Option, mit Meta AI in Chats zu sprechen, pro Chat deaktivieren. Für Instagram, Facebook und Threads gibt es keine Deaktivierungsmöglichkeit.
Entscheidend: Selbst wenn du dein Konto löschst, können frühere öffentliche Inhalte laut Meta weiterhin für Meta AI relevant sein.
Google hat viele Produkte, die mit persönlichen Daten arbeiten. Am 5. November wurde „Gemini Deep Research“ vorgestellt – ein KI-Tool, das sich mit Gmail, Drive und Chat verbinden kann. Das passiert nicht automatisch: Du musst die Verbindung erlauben. Laut einem Forbes-Bericht ist eine aktive Zustimmung nötig, bevor Gemini auf Inhalte zugreifen darf.
Gemini kann – mit deiner Erlaubnis – auf verschiedene Quellen zugreifen: Google-Suche, Gmail, Drive, Google Chat. Darüber hinaus sammelt Google Daten aus Anfragen in Gemini-Apps (mobil, Chrome oder Browser), aus Uploads (Videos, Fotos) und – falls du es erlaubst – aus Interaktionen mit Apps wie YouTube oder Spotify sowie aus Anruf- und Nachrichtenprotokollen. Für registrierte Nutzer unter 13 Jahren werden diese Informationen laut Google nicht zum KI-Training verwendet.
Wichtig für Gmail: „Smart Features“ in Gmail und Google Workspace (in den USA standardmäßig aktiviert) erlauben Google, Inhalte für Funktionen wie automatische Vorschläge zu nutzen. Du kannst diese Smart Features in den Einstellungen abschalten. Das stoppt den Zugriff in Gmail, nicht aber in der separaten Gemini-App, wenn du dort die Zugriffe genehmigst.
PolitiFact dokumentierte, dass beim Versuch, eine E-Mail in der Gemini-App zusammenfassen zu lassen, ein Pop-up erst um Erlaubnis fragt. Es gibt zudem eine Klage in Kalifornien, die Google vorwirft, seit Oktober standardmäßig Zugriff auf private Inhalte in Gmail, Chat und Meet zu gewähren. Vorher mussten Nutzer den Zugriff aktiv erlauben; jetzt müsse man ihn in den Einstellungen deaktivieren, so die Klage. Es handelt sich um einen Vorwurf, der sich auf das kalifornische Gesetz zur Verletzung der Privatsphäre von 1967 beruft – ein Gericht hat dazu noch nicht entschieden.
LinkedIn (Microsoft) nutzt seit 3. November für einige US-Mitglieder bestimmte Daten, um generative KI-Modelle zu verbessern. Dazu zählen Profilangaben und öffentliche Beiträge. Private Nachrichten werden laut LinkedIn nicht für das Training verwendet. Zusätzlich teilt LinkedIn seit diesem Datum Informationen (z. B. Profilangaben, Feed-Aktivität, Anzeigeninteraktionen) mit Microsoft, um personalisierte Werbung auszuliefern.
Im Unterschied zu Meta bietet LinkedIn klare Opt-out-Optionen – sowohl für das KI-Training als auch für personalisierte Anzeigen.
Faktencheck: Was an den viralen Behauptungen stimmt – und was nicht
In sozialen Netzwerken kursierten Posts, die behaupteten, Plattformen könnten „jede Nachricht, jedes Foto, jede Sprachnachricht“ auslesen und direkt ins KI-Training kippen. PolitiFact fand: Diese Behauptungen sind überzogen. Bei Meta werden private DMs nicht fürs Training genutzt. Bei Google braucht Gemini für den Zugriff auf Gmail & Co. eine Erlaubnis. LinkedIn beschreibt transparent, welche Daten es nutzt – und bietet einen Ausstieg an.
Warum die Verwirrung? Expertin Krystyna Sikora (Alliance for Securing Democracy, German Marshall Fund) sagt, Tech-Firmen seien beim Thema Datennutzung oft nicht voll transparent. Das schafft Unsicherheit und Raum für Fehlinformationen. Der beste – wenn auch mühsame – Weg bleibt, die Nutzungsbedingungen zu lesen und Einstellungen gezielt anzupassen.
Daten für KI Training deaktivieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bei Meta
Ein Komplett-Opt-out gibt es nicht. Du kannst aber die Angriffsfläche deutlich verkleinern:
- Stelle Beiträge, Reels und Kommentare auf „privat“ oder „nur Freunde“. Öffentliche Inhalte können für KI-Training genutzt werden.
- Nutze die Meta-AI-Chatfunktionen nicht. Je weniger Interaktionen, desto weniger Signale für personalisierte Empfehlungen oder Anzeigen.
- WhatsApp: Öffne in einem Chat die erweiterten Privatsphäre-Einstellungen und deaktiviere die Option, mit Meta AI zu chatten. Das musst du pro Chat wiederholen.
- Prüfe Bildunterschriften und Markierungen: Vermeide, andere Personen in öffentlichen Posts zu identifizieren, wenn sie das nicht möchten.
- Behalte im Blick: Auch gelöschte Konten schützen nicht davor, dass frühere öffentliche Inhalte bereits in Systemen gelandet sind.
Bei Google
Hier hast du mehrere Stellschrauben, um die Freigabe zu steuern. Wenn du Daten für KI Training deaktivieren willst, beginne bei den Zugriffsrechten:
- Gemini-Zugriffe prüfen: Erlaube der Gemini-App oder „Gemini Deep Research“ nur die Datenquellen, die du wirklich brauchst (Gmail, Drive, Chat). Ohne Erlaubnis gibt es keinen Zugriff.
- Gmail „Smart Features“ ausschalten: In den Gmail-/Workspace-Einstellungen lassen sich Smart Features deaktivieren. Das stoppt KI-gestützte Funktionen in Gmail, jedoch nicht die Zugriffe der separaten Gemini-App, falls dort erlaubt.
- Gemini ohne Konto oder im „temporären“ Chat nutzen: So wird der Chatverlauf nicht gespeichert. Google sagt, so fließen deine Gespräche nicht in das Training ein.
- Bei Pop-ups genau lesen: Wenn ein Fenster um Zugriff auf E-Mails oder Dateien bittet, triff eine bewusste Auswahl oder lehne ab.
Bei LinkedIn
LinkedIn bietet einen gut sichtbaren Schalter – so kannst du Datenweitergabe für Trainingszwecke stoppen:
- Öffne die Daten-Privatsphäre: „Data for Generative AI Improvement“.
- Deaktiviere „use my data for training content creation AI models“.
- Optional: Unter „Advertising data“ schalte „ads off LinkedIn“ und „data sharing with our affiliates and select partners“ aus, um personalisierte Werbung zu reduzieren.
Rechtlicher Kontext und Transparenz
Warum ist das alles so komplex? In den USA gibt es derzeit kein umfassendes Bundesgesetz, das die Datennutzung für KI klar regelt. David Evan Harris (University of California, Berkeley) betont: Es gibt kein standardisiertes Recht auf Opt-out beim KI-Training – anders als in der Schweiz, im Vereinigten Königreich oder in Südkorea. Selbst wenn Opt-outs existieren, sind sie oft schwer zu finden.
Das Ergebnis: Nutzer müssen selbst aktiv werden und Plattform-Einstellungen prüfen. Gleichzeitig sollten Unternehmen deutlicher erklären, wofür sie Daten verwenden. Bis das passiert, bleibt es an uns, bewusst zu entscheiden, welche Inhalte öffentlich sind und welchen Tools wir Zugriffe gestatten.
Praktische Schutz-Tipps für den Alltag
Begrenze Sichtbarkeit
- Setze Standard-Sichtbarkeit auf „privat“ oder „nur Kontakte“.
- Überlege bei jedem Post: Muss das öffentlich sein? Besonders Fotos, Kommentare und Bildunterschriften können sonst im Training landen.
Prüfe App-Berechtigungen
- Nimm dir Zeit für Pop-ups. Erlaube nur, was du brauchst – insbesondere bei E-Mail-, Datei- oder Mikrofonzugriffen.
- Deaktiviere oder entziehe Berechtigungen später, wenn du dich umentscheidest.
Reduziere KI-Interaktionen, wenn du unsicher bist
- Nutze KI-Chatfunktionen sparsam oder gar nicht, wenn du sensible Themen besprichst.
- Verwende bei Google „temporäre“ oder nicht angemeldete Chats, wenn du keine Spuren hinterlassen willst.
Erkenne falsche Alarme – und echte Risiken
- Viele virale Warnungen sind überspitzt. Prüfe Quellen und lies die Original-Policies.
- Echte Risiken liegen oft im Detail: standardmäßig aktivierte Funktionen, unklare Sichtbarkeit, weitreichende Berechtigungen.
Halte deine Entscheidungen aktuell
- Richtlinien ändern sich. Prüfe alle paar Monate die Einstellungen.
- Wenn Plattformen neue KI-Funktionen ankündigen, lies die Hinweise zur Datennutzung – dort stehen oft die entscheidenden Schalter.
Was heißt das im Alltag?
Meta nutzt keine privaten DMs für das Training, kann aber öffentliche Inhalte auswerten – auch von Personen ohne Konto, wenn sie in öffentlichen Posts vorkommen. Google fragt bei Gemini nach Erlaubnis für Zugriffe auf Gmail, Drive und Chat; Smart Features in Gmail lassen sich abschalten, die separaten Gemini-Zugriffe musst du jedoch extra steuern. LinkedIn bietet ein klares Opt-out für Trainingsdaten und zeigt, wie du personalisierte Werbung einschränkst.
Gleichzeitig bleibt die Rechtslage in den USA lückenhaft. Ohne einheitliches Gesetz ist es an dir, Einstellungen bewusst zu wählen. Lies Pop-ups, passe Privatsphäre-Optionen an und halte dich an einfache Routinen. Wenn du Daten für KI Training deaktivieren willst, führt der Weg über Sichtbarkeit, Berechtigungen und klare Opt-outs – dort, wo sie verfügbar sind. So behältst du Kontrolle, ohne ganz auf nützliche Funktionen zu verzichten.
(Source: https://www.mynbc5.com/article/tech-ai-data-privacy-meta-google-linkedin/69510603)
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